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Leben mit Demenz

Wir haben das Glück in einer Zeit zu leben, in der eine sehr gute medizinische Versorgung und grundsätzlich positive Lebensbedingungen dazu führen, dass wir ein immer höheres Alter erreichen.

Gleichzeitig hat jedoch die Frage nach einem guten Leben trotz Demenz eine große Bedeutung in einer Gesellschaft, deren Mitglieder immer älter werden. Denn mit höherem Alter steigt auch die Wahrscheinlichkeit an einer Form von Demenz zu erkranken. Unter diesem Begriff werden verschiedene Erkrankungen zusammengefasst, die mit geistigen und intellektuellen Veränderungen einhergehen. Die bekannteste und häufigste Demenzform ist die Alzheimerkrankheit.

Mit der krankheitsbedingten Beeinträchtigung von kognitiven Fähigkeiten – dazu gehören das Wahrnehmen, das Denken und das Erkennen – wird das Leben von Betroffenen zunehmend komplizierter. Für Freunde und Bekannte steht oft nicht mehr ihre einzigartige Persönlichkeit im Vordergrund, die trotz Demenz noch über einen langen Zeitraum über viele Fähigkeiten verfügt. Der Blick richtet sich vielmehr sehr früh auf das, was den Menschen mit Demenz nicht mehr möglich ist.

Das führt dazu, dass im Gegensatz zu körperlichen Erkrankungen, kognitive Beeinträchtigungen häufig mit Schamgefühlen einhergehen. Betroffene und Angehörige sind verunsichert und ziehen sich aus Angst vor negativen Reaktionen immer mehr aus dem sozialen Leben zurück. So ist häufig die gesamte Familie von der Demenzerkrankung eines Angehörigen betroffen und benötigt entsprechende Hilfe.
Einen besonderen Bedarf an Unterstützung haben jüngere Menschen mit Demenz und ihre Familien. Auch wenn Demenzerkrankungen im Allgemeinen als Erkrankungen des höheren und hohen Lebensalters gelten, gibt es auch Personen, die im jüngeren Alter erkranken. Nach aktuellen Schätzungen des Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) sind in Deutschland mehr als 100.000 Menschen unter 65 Jahren an einer Demenz erkrankt. Davon fast 50.000 unter 60 Jahre, die sich also noch im erwerbsfähigen Alter befinden (Quelle: DAlzG Stand 31.12.21).

Um ein gutes Leben trotz Demenz zu ermöglichen, braucht es geeignete Rahmenbedingungen:
•   Ein demenzsensibles Lebensumfeld und gesellschaftliche Wertschätzung von Menschen mit Demenz und deren Angehörigen
•   Zugang zu niedrigschwelliger Information über Demenz für Betroffene, Angehörige, Arbeitgeber und alle Interessierten
•   Wissensvermittlung und Qualifikation für Mitarbeitende im Sozial- und Gesundheits- und Pflegebereich
•   Bedarfsorientierte, aufeinander abgestimmte Versorgungsleistungen
•   Bedarfsorientierte, demenzgerechte Versorgungsangebote